Kreativität und Spaß überwinden Überflutungskrise beim KiJu-Zeltlager
Kronenburger See, 31. Mai bis 3. Juni 2018, Thema Wikinger, im Prinzip beste Voraussetzungen für ein super Zeltlager. Insgesamt 19 Betreuer/-innen (davon 10 aus Schwirzheim) haben bei mehrmaligen Vorbereitungstreffen das jährlich stattfindende Jugendzeltlager inhaltlich anspruchsvoll gestaltet. Außer den elf KiJu-Kids aus Schwirzheim haben sich 23 Kinder aus Nattenheim und Umgebung sowie zwölf aus Preist angemeldet. Nach der Anreise des Betreuerteams am Mittwochabend, den 30. Mai, folgte ein reibungsloser Aufbau des Lagers am selbigen Abend und folgenden Vormittag. Die Stimmung im Team war entspannt und heiter, die Vorfreude groß. Als dann alle Teilnehmer am Nachmittag angekommen waren und sich in ihren Zelten eingerichtet hatten, wurden sie in acht Gruppen eingeteilt. Durch Kennenlernspiele, das gemeinsame Gestalten eines Wikingerschilds als Erkennungsmerkmal und das Anfertigen von Wikingerkutten entstand in jeder Gruppe eine gute Basis für die folgenden Tage. Anschließend durften sich die Gruppen auch schon beim Spieleturnier im Fußball und Völkerball messen. Nach ausgiebigem Grillen stellte jede Gruppe in der Abendrunde ihr Wikingerschild vor.
Der Donnergott Thor meinte es allerdings nicht gut mit uns und ließ die Nachtwanderung ins Wasser fallen. Alles noch kein Problem für das erfahrene Betreuerteam, das 2016 in Bollendorf bereits ein schweres Unwetter und 2017 am Rursee mehrere Regengüsse gemeistert hatte. Die Nacht war infolgedessen sehr schlafarm, dennoch verhielten sich die Kinder bei Blitz und Donner vorbildlich. Als der Regen dann mitten in der Nacht erst so richtig anfing, war auch die Kompetenz der Betreuer gefragt: die Schlafzelte mussten dicht gehalten werden, die riesige Jurte musste regelmäßig vom gesammelten Wasser auf dem Dach befreit werden und auch das Trockenhalten des Küchenzelts stellte eine Herausforderung dar. Nichtsdestotrotz zeigte sich hier, wie gut sich das Team versteht und dass jeder sich auf den anderen verlassen kann. Barfuß im Matsch kam auch jetzt der Spaß nicht zu kurz. So wurde der erste Kaffee schon zwischen 4:00 und 5:00 Uhr gekocht.
Wegen des Unwetters war der Übergang zum Freitag nahtlos. Schlaflosigkeit, nasse Kleidung, nasse Zelte und Schlafsäcke stellten für alle eine Ausnahmesituation dar. Trotzdem kam niemand der Betreuer auf die Idee, das Zeltlager abzubrechen. Bei den Kindern war es etwas schwieriger und bedurfte auch der Gesprächs- und Motivationsfähigkeiten der Betreuer. Gleichzeitig galt es, einen Plan B für den Freitag zu finden. Nachdem dann der Gemeinschaftsraum organisiert werden konnte, wurden die Workshops, die für den Abend vorgesehen waren, tagsüber durchgeführt. Es wurden Schwerter, Schilde, Wikingerschmuck und Tic Tac Toe-Ledersäckchen hergestellt. Außerdem wurden spontan Spiele gespielt, eine kleine Wanderung gemacht und einige trauten sich bei Regen auch in den kalten See. Nach dem Abendessen konnten sich die Kids dann noch den zweiten Teil der Wickie-Verfilmung, was ursprünglich auch nicht geplant war, ansehen. Insgesamt also ein kreatives und passendes Alternativprogramm. Mit einer kurzen Lagerfeuerrunde ging der Tag zu Ende und alle waren froh, sich in ihren Schlafsack zurückziehen zu können.
Der Samstag fing wieder etwas geordneter an: Nach dem Frühstück galt es Klamotten, Zeltböden und Materialien wieder trocken zu bekommen. Dann stand auch schon das Finale des Spieleturniers auf dem Volleyballfeld an und anschließend die gekürzte Wikingerrallye. Der Mittagssnack konnte wieder draußen im Esszelt stattfinden. Am Nachmittag erwartete die Kids die gekürzte Wikingerprüfung, die schon Freitag stattfinden sollte. Hier mussten die Gruppen bei mehreren Minispielen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und erhielten dafür Goldmünzen. Zu Abend gab es ein aufwändig zubereitetes Wikingermenü und später noch Stockbrot am Lagerfeuer. Als Abschluss fand die Siegerehrung für das Spieleturnier, die Wikingerprüfung und Wikingerrallye zusammengenommen statt. Auch hier gab es Goldmünzen. In unserem eigens für das Zeltlager hergerichteten Wikingerladen Haithabu wurden Waren feilgeboten, die die Kinder mit ihren Münzen erwerben konnten. So ging dieser anstrengende Tag mit müden, aber lachenden Gesichtern zu Ende.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen von Aufräumarbeiten. Wehmütig reisten die Kinder voller Vorfreude auf das nächste Jahr ab. Sie waren stolz, diese Strapazen gemeinsam gemeistert zu haben. Abschließend kann man nur sagen, dass das Zeltlager trotz allem wieder einmal sehr viel Spaß gemacht hat, allen Beteiligten viele positive Erfahrungen gebracht hat und die Gruppe im Zusammenhalt gestärkt hat.
Eure KiJu-Bande aus Schwirzheim (6.7.2018)