6. Kirmes

Kirmes steht für: Kirchweih, eine Messe, die auf eine Kirchweihe zurückgeht aber auch für ein Volksfest, das sich aus einer Kirchweih entwickelt hat. Die Kirmes in Schwirzheim geht eindeutig auf den Namenstag der Hl. Margareta zurück.

Anmerkung: Kirmes früher und heute

In der Erinnerung steht Kirmes traditionell für Begriffe wie: 
           - Hochamt in voll besetzter Kirche mit Chorgesang
           - Besuch von Verwandten und Freunden
           - festliches Essen und Trinken bei guter Unterhaltung
           - abendliche Tanzveranstaltung 
Dieses  "Feste feiern" (oder "feste Feiern") verursachte allerhand V
orbereitungen und eine Fülle an Arbeit, die vorwiegend den Hausfrauen oblag. Außerdem führte es zu Müdigkeit am Kirmesmontag, der dann auch unter der Hand zum Feiertag erklärt und zum Ausklang der Kirmes genutzt wurde.
Die moderne Arbeitswelt, das Anspruchsdenken der Menschen gepaart mit einem Leben als Doppelverdiener und der Wertewandel
haben die Prioritäten verschoben.
           Der Beruf erfordert Konzentration und nimmt keine Rücksicht auf örtliche Kirmesfeiern.
           Die Verwandten und Freunde sind beweglicher und flexibler geworden und sehen sich nicht nur einmal im Jahr zur Kirmes.
           Die Vorbereitungen für ein Haus voller Gäste sind zu stressig und nicht mehr erwünscht.

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So bleibt die Frage: Was ist uns wichtig und erhaltenswert an diesem Tag? Der auf Samstag verschobene Tanzabend verlangt es, dass der Tag zum Ausruhen auf den Sonntag verlegt werden muss. Da müssen halt das Hochamt und das festliche Essen mit lieben Gästen weichen.

Wie war das nochmal?: Kirmes steht für: Kirchweih,
eine Messe, die auf eine Kirchweihe zurückgeht ...

 

 

 

Kirchenpatrone von St. Margareta 

   von Katharina Ritter

Sankt Margareta

ist die Hauptpatronin unserer Kirche, wie der Name unserer Kirche zu erkennen gibt. Die große Statue seitlich des Ambo und die Fahne tragen ihr Bild. Farben und Beiwerk sind aussagekräftig. Ihre Gestalt und ihr Gesicht strahlen Anmut und Schönheit aus, wovon - wie die Legende erzählt - ihr Vater und die vielen Freier sehr angetan waren. Ihr langes, rotes Kleid weist auf den blutigen Martertod hin. Die blaugrüne Farbe des Umhanges ist dem Himmel und der Erde entnommen, die Goldborte am Saum macht die Trägerin adlig und würdig. Das weiße, schleierartige Kopftuch der Jungfrau und Braut ist überragt von der goldenen Krone der Herrlichkeit. Ihre Füße stehen auf dem sich aufbäumenden Drachen, dem Teufel, von dem sie im Kerker immer wieder erschreckt wurde, wie die Erzählung sagt. Erhobenen Hauptes hält die Märtyrerin die Siegespalme in den Händen.

Margareta Statue

Margareta zählt zu den vierzehn Nothelfern. Wir suchen ihre Fürbitte, wenn Unwetter die Ernte eines Sommers zu vernichten drohen; heute zusehends mehr, dass nicht Schadstoffe Feld und Wald, Mensch und Tier vergiften. Das Bild der Heiligen will Zuversicht ausdrücken: Margareta steht mit ihren Füßen fest auf dem Drachen, dem Bösen in seinen vielfältigen Formen.
Möge die Heilige als Perle, wie ihr griechischer Name sagt, unsere Fürbitte vor Gott bringen und Erhörung finden. Möge sie besonders den Mädchen und Frauen aus unserem Dorf beistehen, die ihren Namen tragen, den Gretchen und Margrets, der Margitta und Marina. Auch die Namen Marita und Rita lassen sich auf Margareta zurückführen. Auf welchem Wege Reliquien der heiligen Margareta und damit ihre Verehrung nach Schwirzheim gekommen sind, lässt sich nur schwer ausmachen. Der wahrscheinliche Weg ist über das Kloster Prüm. Peter Oster belegt die dortige Verehrung der Heiligen schon für das Jahr 1003.                    
Die Quelle, auf die Oster sich beruft, ist wahrscheinlich das „Schatzverzeichnis".
Wilhelm Hay erzählt uns die Legende der Jungfrau und Märtyrerin Margareta:

 Der heilige Wendalinus

Unser zweiter Schutzpatron ist der heilige Wendalinus oder Wendelinus, beide Schreibformen finden sich. Die Urkunde unserer Kirche schreibt "Wendalinus". Die Geschichtsforschung führt zwei Herkunftsmöglichkeiten an. Die eine verlegt Wendalinus in die Zeit des Trierer Bischofs Magnerich um 570 und beschreibt ihn als fränkischen Einsiedler oder Mönch in den Vogesen.

Hl. Wendelinhttpsgoo.glimagesbDjbHJNach einer späteren Legende aus dem 15. Jahrhundert war Wendalinus iroschottischer Königssohn, lebte als Einsiedler und Hirt und wurde Abt des Klosters Tholey. Seine letzte Ruhestätte fand er in dem nach ihm benannten St. Wendel im Saarland, wie schon um das Jahr 1000 bezeugt ist. 
Der Hl. Wendalinus gilt als Schutzherr über Feld und Vieh. Seine Verehrung verbreitet sich im Rhein-Moselgebiet und reicht in den alemanischen Raum. Auswanderer nahmen sein Andenken mit nach Osteuropa und Nordamerika. Sein Grab ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Der Heilige wird dargestellt im Hirtenkleid oder in einer Einsiedlerkutte.
Zu seinen Füßen steht eine Krone, um ihn herum sind Viehherden. --

Die Heiligen Donatus, Hubertus, Barbara und Urbanus

Peter Oster nennt für Schwirzheim auch die Verehrung des hl. Donatus.
Von Donatus wird berichtet: Im Jahre 1652 wurden die Reliquien des Märtyrers Donatus von Jesuiten in Rom zu einer Kirche in Münstereifel gebracht. Bei der Übertragung von Euskirchen nach Münstereifel am 30.06.1652 entstand ein furchtbares Unwetter. Der Pater, der die Übertragung vornehmen sollte, wurde vom Blitz getroffen, aber wunderbar geheilt. Seitdem gilt Donatus weithin als Schutzpatron gegen Gewitterschäden.
Der Ardennenheilige, Bischof Hubertus, findet auch in Schwirzheim, so Peter Oster, hereingehobene Verehrung. Der Heilige gilt als Beschützer gegen Hunds- und Wolfsbiss, gegen Tollwut und Angst vor Wasser. Über das Kloster Prüm wird die Verehrung dieses Heiligen nach Schwirzheim gekommen sein. Prüm stand in enger Beziehung zu St. Hubertus in Ostbelgien. Zeitweilig hatten beide Klöster gemeinsame Äbte. Hubertus wird meist dargestellt als Jäger mit einem Hirsch, zwischen dessen Geweihstangen
ein Kreuz leuchtet.
Auch die Verehrung der heiligen Barbara wird von Peter Oster für Schwirzheim belegt.
In Darstellungen hat die Heilige oft einen Turm mit drei Fenstern neben sich. Die Legende entstand in Nikomedien, einem Land im Norden der Türkei. Ein reicher Kaufmann namens Dioscoros war viel geschäftlich unterwegs und sperrte seine hübsche Tochter Barbara in einen Turm, um sie vor ungebetenen Freiern zu bewahren. Barbara war Christin geworden. Während der Abwesenheit des Vaters ließ sie ihr Badezimmer in eine Taufkapelle umwandeln. Als Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit wurden drei Fenster in den Turm eingebaut. Bei der Rückkehr erzürnte der Vater so sehr, dass er seine Tochter auf der Stelle umbringen wollte. Aber sie entwich ihm. Er ließ sie einfangen und enthauptete sie eigenhändig.
Die Heilige ist die Patronin der Bergleute. Ihr sind auch die Sterbenden anvertraut. Wie der Heilige Donatus wird auch sie zur Abwendung von Gewitterschäden angerufen. Die Heilige Barbara gehört mit der Heiligen Margareta zu den vierzehn Nothelfern. Den beiden Frauen sind im Verbund mit der heiligen Katharina drei mittelalterliche Stände anvertraut. So verehrte man Katharina als die Patronin des Lehrstandes, die Heilige Barbara als die des Wehrstandes und die Heilige Margareta als die des Nährstandes.
Bis heute hält sich der Reim:
                            "Barbara mit dem Turm,
                             Margareta mit dem Wurm,
                             Katharina mit dem Radl,
                             sind die drei heiligen Madel"
Im 18. Jahrhundert genießt auch der Hl. Urban in Schwirzheim besondere Verehrung.
1712 wird an seinem Namenstag ein festliches Amt, ein Officium gehalten. 

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