8. Traditionelles
Traditionelles
Maialtar
Im Monat Mai, dem Marienmonat, lassen die Schwirzheimer Frauen wieder ihre künstlerische Ader und ihr Geschick walten und geben unserer Kirche einen besonderen Lichtpunkt. Es ist ein Ausdruck der Marienverehrung, die es in vielen Varianten in der katholischen Kirche gibt.
Erntedank
Wie aus den geschichtlichen Aufzeichnungen zur Kirche hervorgeht, ist die Wahl der Kirchenpatrone und manche Feste der Kirche eng verknüpft mit
dem Gedanken an Schutz vor Unwetter, Blitz und Krankheiten. Es ging den Menschen also vorwiegend um die "gute Ernte". Diese war ja auch erfahrungsgemäß lebensnotwendig.
So hat sich bis heute der Tag erhalten, an dem Erntedank gefeiert wird.
Mag sich vielleicht das Denken und der Glaube an die Mithilfe des Himmels an der guten oder weniger guten Ernte des Jahres gewandelt haben, so bleibt doch die Gewissheit, dass wir Menschen nur einen kleinen Bruchteil am Gelingen dazutun können.
In Schwirzheim halten die Frauen des Ortes die Tradition aufrecht, zum Erntedank einen beson-deren Schmuck im Altarraum unserer Kirche
aufzubieten.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser schöne Brauch erhalten bleibt.
Gang zu den sieben Kreuzen
Sie stehen für Dankbarkeit, Unglück oder sogar Verbrechen: Flur- und Wegekreuze.
Auch in Schwirzheim und um Schwirzheim herum gibt es Wegekreuze.
Die älteren Bewohner erzählen davon, dass sich früher ganz spontan Menschen zusammenfanden, um für einen Schwerkranken oder Sterbenden zu den Wegekreuzen zu pilgern und dort zu beten.
Vor einigen Jahren haben Frauen aus dem Ort im Gedenken an die Gebete bei den Kreuzen den jährlich wiederkehrenden „Gang
zu den sieben Kreuzen“ ins Leben gerufen.
So findet sich denn jeweils am Sonntag nach der Kirmes eine Gruppe von ca. 15 bis 20 Personen, die diese Tradition fortführen. An jedem Kreuz übernimmt eine andere Sprecherin das Wort, um für ein Anliegen, das ihr wichtig erscheint, zu beten. Auf dem Weg zwischen den Kreuzen werden Gesetze des Rosenkranzes gebetet und bekannte Lieder aus dem Gotteslob gesungen.
spätbarockes
Schaftkreuz,
sog. Sefferner Typ,
wohl um 1760
Friedhofskreuz,
Sockelkreuz,
um 1900